
Filzen ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Welt – und bis heute ein faszinierender Weg, um mit den eigenen Händen Kunstwerke zu erschaffen. Ob flauschige Schalen, realistische Skulpturen, bunte und verspielte Figuren oder wärmende Kleidung: Das Arbeiten mit Wolle bietet unendliche Möglichkeiten. In diesem Artikel nehme ich dich mit in die Welt des Filzens und zeige dir, was du brauchst, wie es funktioniert und warum es so viel Freude macht.
Was ist Filzen eigentlich?
Filzen ist ein Prozess, bei dem lose Wollfasern durch Feuchtigkeit, Reibung und Wärme miteinander verhaken und verfestigt werden. Dabei entstehen feste, dichte Strukturen – ganz ohne Nähen oder Stricken.
Es gibt zwei Hauptarten des Filzens:
• Nassfilzen: Die Wolle wird mit warmem Seifenwasser benetzt und mit den Händen geknetet und gerieben, bis sie sich verbindet.
• Trockenfilzen (Nadelfilzen): Hier werden spezielle Filznadeln verwendet, um die Fasern mechanisch zu verfilzen. Ideal für kleinere Arbeiten und Figuren.
Was du zum Filzen brauchst
Die Grundausstattung hängt von der Technik ab, aber generell benötigst du:
Fürs Nassfilzen:
• Reine Schurwolle oder Filzwolle
• Warmes Wasser
• Seife (am besten Olivenölseife)
• Eine Unterlage (z. B. Noppenfolie bzw. Luftpolsterfolie)
• Ein Handtuch (zum Aufsaugen des Wassers)
Fürs Trockenfilzen:
• Filzwolle (am besten Märchenwolle)
• Filznadeln (verschiedene Stärken)
• Eine Filzunterlage (z. B. Schaumstoffunterlage oder spezielles Filzkissen)


Wie funktioniert Filzen?
Schritt für Schritt: Nassfilzen
1. Wolle auslegen: Die Wollfasern werden in mehreren dünnen Schichten ausgelegt, kreuzweise übereinander.
2. Anfeuchten: Mit warmem Seifenwasser vorsichtig benetzen.
3. Anfilzen: Zunächst leicht drücken und streicheln – nicht rubbeln! Die Fasern sollen sich langsam verbinden.
4. Walken: Jetzt darf gerubbelt, gerollt und gedrückt werden. Je mehr Reibung, desto fester wird das Filzstück.
5. Ausspülen & Formen: Mit klarem Wasser ausspülen und zum Schluss in Essigwasser ausspülen um die Seife zu neutra- lisieren, vorsichtig in Form bringen. Trocknen lassen – fertig!
Schritt für Schritt: Trockenfilzen
1. Wollstück vorbereiten: Eine kleine Menge Wolle in die gewünschte Form bringen.
2. Nadeln stechen: Mit der Filznadel wiederholt in die Wolle stechen. Die feinen Widerhaken der Nadel verhaken die Fasern miteinander.
3. Formen & Details ausarbeiten: Stück für Stück die gewünschte Figur oder Form entstehen lassen. Je öfter du stichst, desto. fester wird das Ergebnis.
Warum Filzen glücklich macht
Filzen ist mehr als nur ein Bastelprojekt – es ist fast meditativ. Das Arbeiten mit den Händen, das sanfte Kneten und Formen, die weiche Wolle und die kreativen Möglichkeiten machen es zu einem wunderbaren Ausgleich im Alltag.
Kreativ mit Wolle
In meinem nächsten Blogbeitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du einen niedlichen Pinguin aus Wolle nadelfilzen kannst. Egal ob du schon Erfahrung im Trockenfilzen hast oder gerade erst damit anfängst – diese Anleitung ist auch für Einsteiger geeignet.
Du brauchst nur ein wenig Filzwolle, eine Filznadel und Lust aufs Kreativsein.
Ich erkläre dir alles ganz genau – von der Formung des Körpers bis zu den kleinen Details.
Also bleib dran – im nächsten Blog geht’s los mit dem Nadelgefilzten Pinguin!
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